Zugegeben – zur Not genügt auch eine mehrfach gefaltete Decke, eine Iso-Matte oder sogar ein Handtuch. Manche schleppen sogar eine alte Matratze beim Yoga an, um darauf ihre Asanas zu praktizieren. Experten sind sich einig, dass die richtige Matte zum Erfolg Deines Yoga-Trainings beiträgt. Am Anfang mag das genügen, aber wenn Du erstmal anfängst, wirst Du schnell bemerken, dass Du Yoga zu einem festen Bestandteil Deines Lebens machen möchtest. Denn Yoga ist neben Sport und Ausgleich ein ganzheitliches Lebensgefühl.
Als Grundlage, im wahrsten Sinne des Wortes, ist die Wahl der richtigen Yogamatte entscheidend. Hierfür findest Du bei uns einen Überblick über die verschiedenen Mattentypen im Detail.
Finde in unseren ausgiebigen Test die für Dich passende Yoga-Matte.
Warum es unterschiedliche Mattentypen gibt.
Welche Art von Yoga ist Dein Favorit? Was machst Du am liebsten? Und welche Eigenschaft muss Deine Yogamatte dafür mitbringen?
Dabei geht es zunächst um funktionelle Eigenschaften wie zum Beispiel Rutschfestigkeit, Griffigkeit und Dämpfung, also das Material und zusätzlich die Schadstofffreiheit. Die Farbe und das Design sind dann erst im zweiten Schritt die Faktoren für unseren Yogamatten-Test.
Am wichtigsten aber ist, dass die Matte zu Deiner körperlichen Konstitution, Deinem Nutzungsverhalten und zu Deinem Yogastil passt, auf den Du Dich fokussieren möchtest.
Hast Du empfindliche Ellenbogen und Knie, spielt die Dämpfung der Matte eine besondere Rolle, um die Übungen schmerzfrei abzuwickeln. Brauchst Du Stabilität für Hand- oder Kopfstand, ist die Stärke der Yoga Matte entscheidend.
Da aber jeder individuell ist und Du diverese Ansprüche an Deine Yogamatte stellst, haben wir für Dich eine Übersicht erstellt.
Stärke |
Hoch | Hoch | Mittel | MIttel | Niedrig | Niedrig |
Dämpfung |
Hoch | Hoch | Hoch | Hoch | Mittel |
Mittel |
Gewicht |
Hoch | Hoch | Hoch | Mittel | Mittel | Niedrig |
Ökologie |
Niedrig | Mittel | Mittel | Mittel | Hoch |
Hoch |
Mobilität | Niedrig | Niedrig | Mittel | MIttel | Hoch |
Hoch |
Material |
||||||
Rutschfestigkeit | abhängig v. Material | abhängig v. Material | abhängig v. Material | abhängig v. Material | abhängig v. Material |
abhängig v. Material |
Legst Du besonderen Wert auf hohe Dämpfung und eine griffige, rutschfeste Oberfläche, wirst Du Dich mit einer voluminösen Matte aus (MATERIAL) wohlfühlen, die bei Dir zuhause ihren festen Platz hat.
Bist Du viel auf Reisen und möchtest Deine Matte für Deine Asanas immer dabei haben, eignet sich ein wahres Leichtgewicht aus (MATERIAL). Die Yoga-Matte ist dank neueter Polymere dünn und leicht und erheblich besser zum Transport geeignet. Auch wenn diese Matten nur einige Millimeter dünn sind, überzeugen diese auch bei der Strapazierfähigkeit.
Viele Stile – viele Matten
Dank der starken Verbreitung von Yoga sind neue und neu entdeckte Yogastile wie Pilze aus dem Boden geschossen. Über zwanzig davon haben sich weltweit verbreitet, und das sind nur die populären Varianten. Kenner sprechen mittlerweile von weit über 100 Praktiken, die auch noch in unterschiedlichen Varianten durchgeführt und angeboten werden wie Hot-Yoga, Flying-Yoga, SUP-Yoga oder Floating-Yoga – Welche fallen Dir noch ein?
Entsprechend vielfältig ist das Angebot an richtigen und guten Yoga-Matten. Um aber die zu Dir passende Matte zu finden, beantworte Dir im Folgenden eine Frage: “Welcher Yoga-Typ bin ich?”
Dein Stil bestimmt die Eigenschaft
Betreibst Du Yoga hauptsächlich zur Entspannung und aus einer meditativen Motivation heraus, abends nach dem Feierabend? Oder gehört ein ruhiger Sonnengruß zu Deinem morgentlichen RItual, um entspannt in den Tag zu starten?
Wie fühlt sich für Dich eine etwas stärkere Variante, mit geringer Rutschfestigkeit an? Gerade für kurze Asanas empfehlen wir eine sehr bequeme, etwas dickere Matte. Mobilität ist dann eher zweitrangig und die Feuchtigkeitsaufnahme des Materials bestimmt die Rutschfestigkeit. Auch improvisierte Matten, beispielsweise aus Baumwolle sind hierfür geeignet.
Bedeutet Yoga für Dich körperlicher Ausgleich und hoch komplexe Bewegungsabläufe, wie Bewegungen in den Handstand? Wir empfehlen hier eine Yogamatte mit geringer bis mittlerer Stärke, um Stabilität zu bringen, sowie einer hohe Feuchtigkeitsaufnahme, um die benötigte Rutschfestigkeit zu liefern.
Findest Du Dich häufiger in leichten oder auch anspruchsvollen Halteübungen wieder, wie beispielsweise beim abwärts blickenden Hund, ist die Stabilität das primäre Attribut. Für den Einsatz in diversen Yoga-Gruppen oder an unterschiedlichen Trainings-Orten, sollte die Matte leicht sein, einfach zu rollen und mit einem guten Halte- oder Tragegriff ausgestattet sein. Wir alle kennen dises halb verbogenen Yogamatten, die auf Fahrrädern transportiert werden.
Kriterium eins: die Rutschfestigkeit
Besonders bei dynamischen, bewegungsintensiven Stilen ist die Rutschfestigkeit der Matte von Bedeutung. Wie bereits erwähnt, unterstützt eine rutschfeste Matte den optimalen Bewegungsablauf und schützt vor Unfällen. Darüber hinaus spielt die Rutschfestigkeit aber auch bei der Körperausrichtung eine Rolle. Sie kann bei komplexen Haltungen nur korrekt und fehlerfrei erfolgen, wenn die Matte nicht hin und her gleitet.
Übrigens: Das Rutschproblem existiert nicht nur zwischen Boden und Matte, sondern auch zwischen der Matte und dir. Wenn Du mit verschwitzten Händen und Füßen keinen sicheren Halt findest, ist effektives Üben kaum möglich.
In der Regel bieten PVC-Matten die beste Rutschfestigkeit. Allerdings gibt es zunehmend auch Matten aus natürlichen Materialien, beispielsweise aus Hanf, Jute oder Hartgummi, die rutschfest ausgerüstet sind.
Kriterium zwei: Die Dämpfung
Die überwiegende Zahl der Yogamatten ist zwischen drei und fünf Millimeter dick, was für die meisten Asanas völlig ausreicht. Vielen Menschen – besonders Neueinsteiger – empfinden allerdings den direkten Bodenkontakt, der durch die dünne Matte hindurch deutlich spürbar ist, als ungewohnt oder sogar schmerzhaft. In diesem Fall kann man auf eine dickere Matte ausweichen, die ein spürbar komfortableres Gefühl vermittelt. Das bringt allerdings einen Nachteil mit sich:
Je dicker eine Matte ist, desto instabiler wird sie, das heißt: Sie verformt sich. Das mag sich nur im Bereich einiger Zehntelmillimeter abspielen, kann sich aber bei schwierigen Halteübungen über die vertikale Achse – beispielsweise bei der Kerze – ziemlich störend auswirken.
Viele erfahrene Praktiker und Praktikerinnen empfinden nach einiger Zeit der Gewöhnung den direkten Bodenkontakt als positiv und stabilisierend. In diesem Fall ist die dünne Matte die beste Lösung – und leicht mitzunehmen ist sie auch noch.
Kriterium drei: die Oberfläche
Prinzipiell gilt: Je rauer die Oberfläche, desto sicherer die Übung. Eine raue Oberfläche bewahrt vor dem Wegrutschen, oft auch bei Schweißbildung.
Besonders natürliche Materialien sind von sich aus rau, beispielsweise Jute. Kunststoffmatten erhalten ihre Rutschfestigkeit durch eine entsprechende Oberflächenbehandlung, beispielsweise eine Perforierung. Empfindliche Naturen empfinden raue Oberflächen allerdings oft als unangenehm. In diesem Fall läuft es auf einen Kompromiss zwischen Rutschfestigkeit und Materialgefühl hinaus. Das kann beispielsweise bei Kork oder einem weichen Kunststoff wie TPE der Fall sein.
Kriterium vier: das Material
Es gibt kaum funktionelle Gründe, sich für ein bestimmtes Material zu entscheiden. Hier gilt vor allem die persönliche Neigung. Rutschfeste Matten gibt es sowohl aus Kunststoff als auch aus natürlichen Materialien.
Im Grunde wird die Abwägung zwischen Pflegeleichtigkeit und Natürlichkeit den Ausschlag geben. Eine Kunststoffmatte ist mit einem feuchten Tuch problemlos zu reinigen. Bei einer Naturmatte ist das schon etwas aufwändiger. Für viele Menschen bedeutet allerdings Yoga die direkte Verbindung mit der Natur – diese Philosophie lässt sich auf einer PVC-Matte nicht so harmonisch vertreten wie auf einer Matte aus Hanf, Jute oder Wolle.
Kriterium fünf: die Ökologie
Folgt man Ahimsa, einem der zentralen Paradigmen in der Philosophie des Yoga, müsste die Wahl des Materials bei der Yogamatte immer auf natürliche Grundstoffe hinauslaufen. Ahimsa bedeutet Gewaltlosigkeit, vor allem im Umgang mit anderen Lebewesen des Planeten. Das spricht im Grunde gegen die Umweltbelastung, die durch die Herstellung einer Kunststoffmatte ausgelöst wird.
Allerdings gibt es mittlerweile auch Herstellungsverfahren für Kunststoff, die umweltverträglicher sind als frühere Produktionsmethoden. Welcher Philosophie Du folgst und welche Kompromisse Du eingehen möchtest, bleibt ganz dir überlassen.
Unabhängig vom Material gilt: Eine Yogamatte sollte frei von Schadstoffen sein, die sich auf die eigene Gesundheit und die Umwelt negativ auswirken. Leider gibt es bei den Mattenherstellern noch immer schwarze Schafe, besonders bei den Lieferanten von Billigprodukten. Daher solltest Du insbesondere auf krebserregende Weichmacher wie Dioctylphthalat (DOP) besonders achten.
Aber selbst bei natürlichen Materialien ist Vorsicht geboten: Einige davon, beispielsweise Latex, können Allergien auslösen. Bei Matten aus Naturkautschuk kommt es auf den Herstellungsprozess an: Bestimmte Herstellungsprozesse können Nitrosamine freisetzen, die ebenfalls als krebserregend gelten.
Die beste Strategie bei der Materialwahl ist die Beachtung seriöser Gütesiegel. Wenn die Matte deiner Wahl beispielsweise mit Öko-Tex-Standard 100 Produktklasse I ausgewiesen ist, kannst Du beruhigt zugreifen.
Fazit
Die Anschaffung der richtigen Yogamatte hängt im Wesentlichen von der bevorzugten Yogapraxis, der eigenen Empfindungswelt und dem Nutzungsverhalten ab. Für bewegungsintensive Übungen ist die Rutschfestigkeit wichtig, ebenso wie für komplexe Halteübungen. Besonders Neueinsteiger neigen zunächst zu dickeren Matten für eine komfortablere Übungserfahrung. Mit fortschreitender Praxis gewinnt allerdings die dünnere Matte und das durch sie ausgelöste direkte Bodengefühl an Bedeutung.